Grund genug für den CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Miller, mit den drei Koordinatorinnen der Elterninitiative aus dem Landkreis Böblingen, Mirjam Bohr-Wiens, Dr. Marita Raschke und Monika Sparbert, am heutigen Mittwoch (24. Januar 2024) ins Gespräch zu kommen. Genau heute wurde der Volksantrag im Landtag für zulässig erklärt.
„Das Engagement und die Ausdauer der Elterninitiative sind beeindruckend“, resümiert Dr. Matthias Miller, selbst Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags, „als CDU danken wir allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Wir stehen dem neunjährigen Gymnasium mit der Möglichkeit von Schnellläuferklassen und den Ideen des Gesetzentwurfs sehr positiv gegenüber. Deshalb ist mir der gemeinsame Austausch wichtig.“
Der Gesetzentwurf verbindet zwei zentrale Forderungen: Das Gymnasium in Baden-Württemberg soll künftig in der Regelform wieder neun Jahre dauern. Bei Bedarf können die Schulen zusätzliche G8-Schnellläuferklassen einrichten. Außerdem soll allen Gymnasiasten durch einen Wechsel in den G9-Zug ein „Corona-Aufholjahr“ ermöglicht werden, um Wissenslücken zu schließen, die durch Fernunterricht und Schulschließungen während der Corona-Pandemie entstanden sind.
Die Wiedereinführung von G9 würde allerdings einen zusätzlichen Bedarf von 1.100 bis 1.300 Lehrern nach sich ziehen. Dies entspricht nach Berechnung der Initiatoren jährlichen Mehrkosten für das Land von knapp 100 Millionen Euro. Dazu müssten in Zeiten des Fachkräftemangels überhaupt ausreichend neue Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
„Die inhaltliche Debatte über den Gesetzentwurf der Elterninitiative wird im April im Landtag stattfinden. Sollte er abgelehnt werden, kann eine Volksabstimmung beantragt werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir vor einem Referendum einen Konsens zwischen Schülern, Eltern und Landespolitik finden. Dabei nehme ich die Anliegen der Initiatoren sehr ernst. Eine Differenzierung innerhalb des Gymnasiums durch die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 halte ich für einen sehr guten Vorschlag. Jeder kann nach seinen Fähigkeiten bestmöglich gefördert und gefordert werden. Mir ist wichtig: Bei aller Diskussion um das Gymnasium müssen wir auch die anderen Schularten, insbesondere die Grundschulen, im Blick behalten. Der Erwerb von Grundkompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen muss im Vordergrund stehen“.