Stuttgart, 21.06.2016. Am Weltflüchtlingstag wurde in Stuttgart den Opfern von Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg gedacht. Auf Einladung des Bunds der Vertriebenen fand eine feierliche Kranzniederlegung bei der Gedenktafel der Charta der Vertriebenen statt. Zu den Teilnehmern gehörten auch Landesinnenminister Thomas Strobl und der Böblinger Landtagsabgeordnete Paul Nemeth.

Hauptredner Thomas Strobl erinnerte an die vielen Einzelschicksale und Opfer, der Millionen Deutschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Er würdigte auch die große Aufbauleistung jener Menschen, die in Baden-Württemberg eine neue Heimat gefunden haben: „Baden-Württemberg war einst das Armenhaus Europas. Heute sind wir eine wirtschaftliche Vorzeigeregion. Ohne die vielen Heimatvertriebenen wäre das nie möglich gewesen. Sie haben das Land mit aufgebaut“, so Strobl.

Der Böblinger Landtagsabgeordnete Paul Nemeth, dessen Eltern als Donauschwaben und Sudetendeutsche nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls aus ihrer Heimat fliehen mussten, betonte wie wichtig die Lebensleistung der Vertriebenen auch für den Kreis Böblingen, Sindelfingen und den Schönbuch ist: „Wir müssen den Vertriebenen und ihrer Geschichte großen Respekt entgegenbringen. Sie haben hier ein neues zu Hause gefunden, die Ärmel hochgekrempelt und mit jahrelanger harter Arbeit dabei geholfen unsere Städte und Gemeinden zu dem zu machen, was sie heute sind. Viele von ihnen fanden zum Beispiel in den Daimlerwerken Arbeit. Sie haben als Gemeinderäte und in den vielen Vereinen das gesellschaftliche Leben mitgeprägt. Heute zählt der Kreis Böblingen zu den Top-Wachstumsregionen Deutschlands – das haben wir auch den Vertriebenen zu verdanken“, so Nemeth.